Kommunale Wärmeplanung
Die kommunale Wärmeplanung, die den Bestand und das Potenzial der
Wärmeversorgung und der Stromversorgung für Weingarten analysiert, wurde
knapp zweieinhalb Jahre nach deren Grundsatzbeschluss nun vom Gemeinderat
verabschiedet, und damit immerhin drei Jahre, bevor deren Aufstellung (für
kleinere Kommunen) verpflichtend wird.
Es wurden priorisierte Maßnahmen festgelegt, die in den kommenden fünf Jahren weiter konkretisiert werden sollen. Diese umfassen verschiedene Wärmeversorgungskonzepte und
Sanierungspläne kommunaler Gebäude, jedoch insbesondere auch die
Möglichkeit zur lokalen Stromerzeugung, die Aufgrund der steigenden
Elektrifizierung des Wärmesektors notwendig wird.
Für die Grüne Liste spielt hier weiterhin das Thema Windkraft eine zentrale
Rolle. Aktuell werden, entsprechend unseres gemeinsamen Antrags mit der WBB
und SPD, die wichtigsten Eckpunkte und Wünsche für einen möglichen
Bürgerentscheid sowie eine darauf aufbauende Ausschreibung zur Verpachtung
der gemeindeeigenen Flächen für Windenergie diskutiert. Auch das Thema
Photovoltaik auf dem Baggersee ist für uns noch nicht vom Tisch, findet
allerdings aufgrund fehlender Mehrheit im Gemeinderat keine Erwähnung in den
Maßnahmen der kommunalen Wärmeplanung.
Selbst ohne den Baggersee ist dennoch das Potenzial von Photovoltaik riesig,
aufgrund der Vielzahl ungenutzter, privater Dachflächen in Weingarten. Zwar
besteht in der Regel kein Zwang zur Installation entsprechender Anlagen,
dennoch sollten Eigentümer verstärkt darüber nachdenken, Photovoltaik oder
Solarthermie zu installieren und insbesondere für den Eigenbedarf zu nutzen.
Letztendlich gilt laut Grundgesetz Art. 14 schließlich auch: Eigentum
verpflichtet und soll dem Wohle der Allgemeinheit dienen, was nicht nur für
die Thematik der Photovoltaik relevant ist.
Dr. Nico Brandt, Juli 2025