Gemeinde Weingarten Baden Grüne Landkreis Karlsruhe

Unsere Schule

Unsere Schule muss erweitert werden.

Dies ist unbestritten. Seit Jahren wird über den Umfang, das wie, das wo diskutiert. Lag es an der Komplexität, an nicht vorhandenen Personalkapazitäten im Rathaus, an unzureichender Prioritätensetzung, dass nun erneut über den Standort und die voraussichtliche Größe des benötigten Schulbaus entschieden wurde?


Eine Mehrheit des Gemeinderats hat jetzt entschieden, dass die Schule am Festplatz komplett neu gebaut werden soll. Der Zeitplan ist sehr ambitioniert, die anstehenden Aufgaben müssen zügig angegangen werden. Angedacht ist, dass die Schule im Jahr 2028 in Betrieb gehen kann.

Den Vorschlag, die Schule auf zwei Standorte aufzuteilen, haben wir abgelehnt. Wir waren immer dafür, die Schule an einem Standort zu belassen, dies war auch immer der Wunsch der Schulleitung.

Was sicher ist, die Schule wird sehr viel Geld kosten. Die Finanzierung des Projektes steht nicht. Hier sind sich alle Fraktionen einig. Die genaue Finanzierung werden wir diskutieren müssen und benötigen dazu einen konkreten Plan, was gebaut werden soll. Erst dann sind die voraussichtlichen Kosten ermittelbar. Wir werden aber bereits jetzt bei den Haushaltsberatungen für 2024 sehen müssen, welche Einsparmöglichkeiten wir haben und welches Geld wir Ansparen können. Wir werden an anderer Stelle auf Ausgaben verzichten müssen, die Finanzierung der Schule hat Vorrang.
Auch im Hinblick auf die knappen Personalressourcen im Rathaus ist nicht alles, was wünschenswert wäre, realisierbar. Zudem ist absehbar, dass weitere KITAS und Kindergärten gebaut werden müssen.
Wir sehen, dass die Personalkapazitäten der Gemeindeverwaltung nicht ausreichen werden, das Projekt zu betreuen. Deshalb ist ein Projektsteuerer zwingend erforderlich, der schnellstmöglich eingestellt werden muss.
Wir hätten uns eine Erweiterung am alten Standort gewünscht. Dies wäre möglich. Die im Januar 2022 vorgestellte Studie des Büro Assem hat die Möglichkeiten am alten Standort aufgezeigt. Auch die mittlerweile gestiegenen Platzanforderungen hätten sich am alten Standort abbilden lassen. Der alte Standort ist seit historischer Zeit der Premiumstandort in Weingarten. Der Ortskern wird an Lebendigkeit verlieren und der Einzelhandel große Schwierigkeiten bekommen, wenn 700 Schüler tagsüber nicht mehr im Ortskern sind. Der durchschnittliche Schulweg wird sich verlängern. Die Schule wird nicht mehr in die umgebende Bebauung eingebettet sein, sondern wird direkt von vier stark befahrenen Straßen umgeben. Der neue Standort hat weitere Nachteile, die in der Präsentation nicht erwähnt wurden. Wir hätten am alten Standort Stück für Stück bauen können bzw. teilweise schon gebaut haben können, was auch unseren Gemeindehaushalt entlastet hätte. Die Bauzeit von 7 Jahren am alten Standort ist natürlich ein Argument. Bei einer so langen Bauzeit müssen wir uns aber auch fragen, bauen wir richtig? Wir müssen eine klimaneutrale Schule errichten, das wäre mit einem Holz‐Hybridbau in Modulbauweise mit vorgefertigten Elementen möglich und hätte auch den Vorteil eines sehr guten Raumklimas, einer sehr guten Akustik und einer schnellen Bauweise.

Um weitere Provisorien werden wir am alten Standort nicht herumkommen. Denn bis die Schule neu gebaut ist, werden wir weitere Räume benötigen, zum Beispiel ein weiteres Klassenzimmer für die nächste fünfte 1. Klasse im Herbst 2024. Die Schule wird sich in dieser Zeit weiter im Dorfzentrum ausbreiten, wie es jetzt schon geschieht.
Sonja Güntner 2. November 2023