Gemeinde Weingarten Baden Grüne Landkreis Karlsruhe

Klimaschutz: Weingarten auf dem Weg zur Klimaneutralität?!

„Wir haben die Erde von unseren Kindern nur geborgt“. Dieser Slogan begleitet die GRÜNEN schon von Anfang an. Dass aktuell weltweit unsere Kinder auf die Straße gehen und für das Klima streiken, verwundert nicht und gibt Hoffnung. Denn es ist nicht mehr fünf vor zwölf, sondern bereits zwölf. Konsequenter Klimaschutz erhält unseren Planeten lebenswert. Dadurch verhindern wir eine gefährliche und unkontrollierbare Aufheizung der Erde mit dramatischen Folgen für Mensch und Natur. Klimaschutz sichert Wohlstand und Beschäftigung und macht die Welt gerechter, denn die Ärmsten leiden am meisten unter den Folgen der Klimakrise.

Im Klimaschutzabkommen von Paris im Dezember 2015 hat sich die Welt dazu verpflichtet, dass die menschengemachte Temperaturerhöhung gegenüber der vorindustriellen Zeit auf 2 °C, möglichst sogar 1,5 °C, begrenzt wird. Momentan beträgt die weltweite Temperaturerhöhung bereits 1 °C. Die Prognose ist, dass ab 2030 die Arktis eisfrei sein wird und damit ein Kipp-Punkt erreicht wird, sodass durch positive Rückkopplungseffekte die Erwärmung beschleunigt und tauende Permafrostböden nach sich ziehen wird.
Im Rahmen des Klimaschutzabkommen von Paris hat sich auch Deutschland Ziele zur Reduktion der CO2-Emissionen gesetzt. Im Jahr 2020 sollen die Emissionen um 40 % gegenüber dem Referenzjahr 1990 sinken. Dieses Ziel wird mit voraussichtlich -32 % deutlich verfehlt werden. Vor allem der Verkehrssektor konnte bisher keine Einsparungen erzielen. Die Zielverfehlung ist vor allem darauf zurückzuführen, dass sich Deutschland seit 2009 unter der CDU/CSU geführten Regierung vom Vorreiter im Klimaschutz zum Bremser im Sinne der Industrien entwickelt hat, die stark an fossile Energien gebunden sind, die dazu noch extrem subventioniert werden.
Wer glaubt, dass die Klimaerwärmung uns in Deutschland nicht betrifft oder erst in einer diffusen Zukunft, sollte sich nur die Wetterstatistiken ansehen. Als Beispiel waren alle 12 Monate im Zeitraum April 2018 bis März 2019 deutlich zu warm (gegenüber der Referenzperiode 1961-1990), im Mittel um ca. 2,75 °C.
Die Temperaturerhöhung zwischen 1881 und 2018 wird für Deutschland bereits mit 1,5 °C angegeben!

Wie sich alle erinnern werden, war 2018 aber nicht nur zu warm, sondern vor allem deutlich zu trocken, was bereits zu massiven Problemen in der Landwirtschaft führte und es durch extrem niedrige Flusspegel zu Lieferproblemen kam.

Damit wir unseren Kindern eine möglichst lebenswerte Zukunft bieten können – was ja sicherlich alle Eltern wollen – ist es Zeit, dass auf allen Ebenen gehandelt wird: Global-in Europa-Deutschland, in den Kommunen und jede/r bei sich selbst!
Bei der Veranstaltung „Weingarten auf dem Weg zur Klimaneutralität?!“ wurden von der Umwelt- und EnergieAgentur Kreis Karlsruhe für den Landkreis Karlsruhe und Weingarten viele verschiedene Möglichkeiten aufgezeigt, was lokal unternommen werden kann: Nahwärmeversorgung, Abwärmenutzung, unterirdische Flächenwasserwärmespeicher, Geothermie, Photovoltaik bzw. Solarthermie, etc.. Leider fehlen in unserem Dorf dafür momentan die Kapazitäten und der politische Wille diese Aufgaben anzugehen.

Viele Maßnahmen, wie Baugebiete und Straßenbau, haben Auswirkungen über einige Jahrzehnte. Damit wir unseren Kindern eine gute Zukunft bieten können, setzt sich die Grüne Liste Weingarten dafür ein, dass Weingarten ein Klimaschutzkonzept entwickelt. Außerdem soll sich Weingarten auf dem Weg zur Klimaneutralität bei jeder Maßnahme überlegen, welche die klimaschonendste
und nachhaltigste ist – und nicht die vordergründig günstigste!
Denn Klimaschutz ist zwar teuer, aber kein Klimaschutz wird um ein Vielfaches teurer sein!
Axel Hammen