Blühende Landschaften
Eigentlich ist es selbstverständlich. Wir haben eine Verpflichtung gegenüber zukünftigen Generationen. Und dazu gehört, diese Erde unseren Kindern in einem lebenswerten Zustand zu hinterlassen.
Ein aktuelles Problem ist der dramatische Verlust an biologischer Vielfalt. Der Bestand an Insekten ist in den letzten Jahrzehnten extrem gesunken. Dies hat auch Auswirkungen auf weitere Tierarten, z.B. Vögel, die nicht mehr genug Nahrung finden und auch auf den Menschen. Denn ohne eine intakte Natur ist unsere Ernährung nicht mehr gesichert. Nebenbei ist eine blühende, strukturierte Landschaft auch für unser Wohlbefinden notwendig.
Auch wenn wir auf lokaler Ebene nicht alle Probleme lösen können, sind auch Verbesserungen auf unserer Gemarkung nötig und wichtig. In den letzten Jahren hat die GRÜNE LISTE WEINGARTEN dazu die Bevölkerung unter anderem mit mehreren Infoständen und mit einer sehr gut besuchten Vortragsveranstaltung (s. Plakat) informiert und mehrere Anträge im Gemeinderat gestellt.
Unter dem Stichwort „Ökologisches Grünflächenmanagement“ haben wir gefordert, öffentliche Bereiche mit Blühflächen aufzuwerten. Im Rahmen der von uns beantragten Teilnahme am Förderprogramm „Natur nah dran“ wurden hierfür mehrere Grundstücke von der Gemeinde ausgewählt.
Entscheidend mitverantwortlich für den dramatischen Verlust an biologischer Vielfalt in der Agrarlandschaft sind laut Umweltbundesamt auch glyphosathaltige Herbizide. Rückstände sind bei Menschen und Tieren sowie in Böden, Gewässern und zahlreichen Lebensmitteln nachweisbar. Hierzu haben wir den Antrag gestellt, dass auf allen Flächen unter Bewirtschaftung der Gemeinde Weingarten oder verpachtete Flächen im Eigentum der Gemeinde Weingarten auf den Einsatz von glyphosathaltigen Herbiziden verpflichtend verzichtet wird.
Ebenso wichtig ist es, auf der Gemarkung Weingarten Lebensräume zu erhalten und zu vernetzen. In diesem Jahr soll eine neues Biotop-Vernetzungskonzept durch ein Planungsbüro erstellt werden. Hier ist es unseres Erachtens wichtig, bestehende Lebensräume besser untereinander zu vernetzen. Insbesondere durch die Anlage von pflegeleichten Wildobsthecken könnte die biologische Vielfalt in der Fläche gesteigert werden.
Wir werden uns weiter für eine Erhaltung unserer Natur einsetzen, und hoffen, dass auch im privaten Bereich auf den Einsatz von Herbiziden und weiteren chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln verzichtet und Blühflächen und Wildobsthecken angelegt werden.
Sonja Güntner