Baumaßnahme Jöhlinger Straße – Eine Jahrhundertbaustelle
Parkplätze – Durchfahrtstraße – Umleitung – Tempo 30 – Blitzer – Sperrungen – Pfosten – 3 Jahre
Das sind wahrscheinlich die Schlagworte, die einem im Zusammenhang mit der Jöhlinger Straße in den Sinn kommen. Dabei ist die Jöhlinger Straße viel mehr:
Das lebendige, historisch gewachsene Oberdorf mit vielen alten Häusern, richtigen Gärten, wo alt und jung neben- und miteinander leben, zwei Seniorenheime, auch Einzelhandel, wie die Bäckerei und Blumenläden, sowie Gewerbe und Schulweg für viele unserer Kinder.
Angedacht war bei der Anfangsplanung zunächst: „Tempo 30 ja, aber nur, wenn die Straße frei von parkenden Autos ist.“
Was gleichbedeutend wäre mit: Wir locken noch mehr Durchfahrtsverkehr an, der dann, da keine parkenden Autos mehr im Weg sind, ungehindert fahren kann.
Natürlich ist es wünschenswert, dass wir alle weniger Autos haben. Aber keine Parkplätze in der Jöhlinger Straße, könnten den Parkdruck in den angrenzenden Straßen zu Lasten der dortigen Anwohner erhöhen. Parken auf dem Schäfergelände wird zur Entschärfung der Parkplatzsituation beitragen. Ob Parkplatz oder Parkscheune ist noch nicht entschieden. Genauso wie die Frage der Parkplatzbewirtschaftung.
Nicht zuletzt als Tempobremse und um möglichst wenig zusätzlichen Verkehr anzulocken ist es erstrebenswert, einige Parkplätze in der Straße zu belassen. Ca. 8.700 Autos pro Tag reichen.
Um die Pfosten auf der Südseite wurde jahrelang gekämpft. Für die Sicherheit der Fußgänger und Anwohner, damit der Anwohner beim Verlassen des Hauses nicht fürchten muss, überfahren zu werden. Denn es ist leider Tatsache, dass der Verkehr in der engen Jöhlinger Straße gerne über den Fußweg ausgewichen ist.
Zusammen mit der Bürgerinitiative Jöhlinger Straße wurden schon frühzeitig Kompromisse angestrebt und auch gefunden. Vor allem bezüglich der Parkplatzsituation auf der Straße.
Von aktuell 25 Parkplätzen im Bauabschnitt 2 ausgehend, waren null Parkplätze definitiv zu wenig.
Es wurde nach Lösungen gesucht, sowohl eine gewisse Anzahl an Parkplätzen zu ermöglichen bzw. zu erhalten, als auch dem durchfahrenden Verkehr genügend Platz zum Halten zu bieten. Auch dem landwirtschaftlichen Verkehr.
Aktuell sehen die Pläne 8 Parkstände vor. Man wird sehen, ob in der Realität doch noch mehr Parkplätze möglich oder erforderlich sein werden.
Natürlich wird die neue Jöhlinger Straße am Ende schön aussehen. Hässlicher als jetzt ist ja auch fast nicht möglich. Aber seien wir doch mal ehrlich: Schönheit ist nicht alles. Sicherheit und Gesundheit der Anwohner, wie übrigens in allen Ortsteilen, müssen immer im Vordergrund stehen.
Tempo 30, Geschwindigkeitskontroll-Anlagen, 1,50 m Gehwegbreite auf der Südseite, eine Fußgängersignalanlage auf Höhe des Katzenbergwegs und eine weitere auf Höhe des Schäfergeländes sind auf jeden Fall Schritte in die richtige Richtung.
Und es bleibt dabei: Eine nachhaltige Lösung für Weingarten und den Durchgangsverkehr kann nur überörtlich gefunden werden.
Sonja Döbbelin